Bischof Hanke: Schwangerschaftsabbruch muss Unrecht bleiben
Die katholischen Bischöfe in Deutschland sind besorgt wegen der neuen Debatte über Abtreibung. Am Montag veröffentlichte ihr Ständiger Rat eine kritische Stellungnahme. Aus Eichstätt gab es noch eine Zugabe.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat sich gegen Empfehlungen einer Expertenkommission gewandt, die Abtreibung in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen straffrei stellen und rechtlich erlauben will. “Ich appelliere an die Regierung, der Kommission nicht zu folgen”, erklärte Hanke am Dienstag. Angesichts von jährlich mehr als 100.000 Abtreibungen auf Grundlage des geltenden Rechts erschließe sich ihm nicht, weshalb diese Regelungen aufgeweicht werden sollten. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts sei der Staat zum Schutz des ungeborenen menschlichen Lebens verpflichtet.
“Ich sehe mit großer Sorge Tendenzen in der Regierung, die Tötung ungeborener Kinder nicht nur zu tolerieren, sondern ausdrücklich für rechtmäßig zu erklären”, sagte der Bischof. Nötig sei aber mehr Einsatz für einen umfassenden Lebensschutz. So sollten Menschen, “die sich aus christlicher und staatsbürgerlich-demokratischer Haltung heraus für den Lebensschutz einsetzen”, nicht diskriminiert werden.
Nach Angaben der bischöflichen Pressestelle in Eichstätt ist Hankes Statement als “Ergänzung” zu einer einstimmigen Stellungnahme des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz vom selben Tag zu verstehen.