Bischof Gohl bedauert Irritationen über seine Kritik an Tempolimit

Letztes Jahr hatte sich der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl noch kritisch über die „Bevormundung“ der EKD beim Thema Klimaschutz geäußert. Jetzt rudert er zurück.

Bischof Gohl würde seine Aussagen zum Tempolimit heute anders formulieren
Bischof Gohl würde seine Aussagen zum Tempolimit heute anders formulierenepd-bild / Thomas Niedermueller

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, bedauert die Irritationen, die er in seinem ersten Amtsjahr durch Aussagen zu einem Tempolimit auf Autobahnen ausgelöst hat. Heute würde er den Satz, dass er nicht freiwillig maximal 100 Stundenkilometer auf der Autobahn fahre, ergänzen, sagte er in einem auf Youtube veröffentlichten Video. „Natürlich halte ich mich an die Richtgeschwindigkeit – das mache ich schon immer“, sagte er. Außerdem nutze er öffentliche Verkehrsmittel, soweit das möglich sei.

Gohl im vergangenen Jahr: „Solche Vorschriften sind nicht die Aufgabe der Kirche“

Gohl hatte vor Weihnachten in einem Zeitungsinterview den Beschluss der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für ein freiwilliges Tempolimit als Beitrag zum Klimaschutz kritisiert. „Solche Vorschriften sind nicht die Aufgabe der Kirche“, sagte er damals. Die Kirche dürfe nicht in erster Linie als Moralinstitution wahrgenommen werden, die bevormundet.

Der Bischof war nach eigenen Worten überrascht, dass er aufgrund des Interviews als „Raser-Bischof“ tituliert worden sei. Es sei gleich unterstellt worden, dass man 200 Stundenkilometer fahre, wenn man sage, dass man sich an Tempo 100 nicht halten wolle. „Das wundert mich dann auch innerhalb der Kirche, wo wir doch immer bitten, dass man differenziert schaut“, sagte Gohl.