Bischof Feige verteidigt klare Positionierung der Kirchen

Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat in seiner Osterpredigt das gesellschaftspolitische Engagement der Kirchen verteidigt. Es könne nicht darum gehen, die Hände in den Schoß zu legen und sich aus allem herauszuhalten, betonte Feige am Ostersonntag in der Magdeburger Kathedrale St. Sebastian. Christinnen und Christen sollten vielmehr die irdischen Verhältnisse im Geiste von Jesus Christus „so gut wie möglich mitgestalten“.

Deshalb hätten sich Vertreter und Vertreterinnen der katholischen wie der evangelischen Kirche in den vergangenen Wochen klar und deutlich von völkisch-nationalistischen und rechtsextremistischen Bestrebungen in der Gesellschaft distanziert. Das habe zu einer Reihe auch kritischer Reaktionen geführt, räumte Bischof Feige ein. Christlicher Glaube sei aber keineswegs „nur zur eigenen Erbauung und persönlichen Vergewisserung gedacht“.

„Sonderbarerweise versuchen auch heutzutage manche Gruppierungen, Religion, wenn diese sich gegenüber bestimmten Entwicklungen als zu kritisch erweist, wieder ins Abseits zu drängen“, kritisierte Feige. Selbst Politiker, die sich als christlich verstehen, forderten die Kirchen dazu auf, sich aus der Politik herauszuhalten. Die Kirchen dürften jedoch nicht schweigen, wenn es um die Würde und Freiheit eines jeden Menschen geht, die Achtung der Menschenrechte und das Gemeinwohl.