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Bischof: Christen im Nahen Osten unterstützen

Auf die schwierige Lage der Christen im Nahen Osten hat Bischof Sani Ibrahim Azar (Jerusalem) aufmerksam gemacht. Dort gebe es weniger als zwei Prozent Christen, sagte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land am Dienstagabend vor der in Bad Herrenalb tagenden Synode der Evangelischen Landeskirche in Baden. Durch Krieg seien in den vergangenen zwei Jahren viele ausgewandert.

Wenn es jedoch keine Christen mehr in der Region Land gebe, werde das Spuren hinterlassen. „Wir müssen alle Christen im Heiligen Land unterstützen, damit das Christentum in der Welt erhalten bleibt“, mahnte Azar. Zu Beginn des Krieges vor zwei Jahren hätten sich die Christen in der Region alleingelassen gefühlt. „Wir wollen spüren, dass wir zur Gemeinschaft der Christen dazugehören“, so wie es der Besuch der badischen Landesbischöfin Heike Springhart Anfang des Jahres gezeigt habe.

Er hoffe, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas mit dem Waffenstillstand jetzt zu Ende sei. Unter dem Krieg würden Menschen auf beiden Seiten leiden. Jeder Tote sei ein Verlust. Azar rief zu gegenseitigem Verständnis und zur Versöhnung auf. Das Land sei groß genug dafür, dass alle in Frieden leben könnten.

Bischöfin Springhart sagte, „Geht hin, hört zu, benennt Unrecht und redet darüber“. Die Kirchen könnten Orte der Begegnung, des Hinhörens und der Versöhnung sein nach den schrecklichen Erfahrungen des Krieges.

Es gehe darum, die Situation der Christen im Heiligen Land und der jüdischen Gemeinden in Baden im Blick zu halten. Kritik an der israelischen Regierung sei kein Antisemitismus, betonte Springhart: „Was wir aber auch nicht leugnen können, ist, dass wir in Deutschland einen steigenden Antisemitismus haben.“

Der katholische Weihbischof Peter Birkhofer (Freiburg) bezeichnete gegenseitige Besuche als Zeichen gegen eine Vergessens- und für eine gemeinsame Erinnerungskultur. Es gehe um Solidarität. Christen müssten für die Religionsfreiheit und für die Menschenwürde eintreten, besonders wenn das Völkerrecht auf dem Spiel stehe. (2685/22.10.2025)