Bischof Adomeit bekundet Respekt nach Rücktritt von Ex-EKD-Chefin

Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit hat auf den Rücktritt der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, mit Respekt und Bedauern reagiert. „Dieser Schritt macht deutlich, wie wichtig Annette Kurschus die konsequente Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche ist“, sagte Adomeit am Montag. „Dieser Aufarbeitung hat sie sich verpflichtet und möchte nun jeglichen Zweifel daran ausräumen.“

Er bedauere, „dass wir eine integre Ratsvorsitzende verlieren, die den Rat und die EKD insgesamt in den vergangenen Jahren gut zusammengehalten hat“, unterstrich Adomeit. „Für ihre Klarheit im Hinsehen und ihre Gabe, das Beobachtete in deutliche Worte zu fassen – sowohl in ihren profilierten Predigten als auch ihren Positionierungen – bin ich ihr sehr dankbar.“ Adomeit ist auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.

Kurschus hatte am Montag in Bielefeld ihren Rücktritt vom Amt der EKD-Ratsvorsitzenden erklärt. Die 60-Jährige legt auch ihr Amt als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen nieder. Grund sind staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen mutmaßlichen Missbrauchs gegen einen ehemaligen Kirchenmitarbeiter, den Kurschus aus früheren Tätigkeiten kennt. Der Beschuldigte soll über Jahre hinweg junge Männer sexuell bedrängt haben.