Bischöfin Hofmann: Ausgrenzung mit Christentum nicht zu vereinbaren

Zu einer klaren Haltung gegen rechtsextreme Positionen hat die kurhessische Bischöfin Beate Hofmann aufgerufen. Wenn Rechtsextremismus das gesellschaftliche Zusammenleben bedrohe, seien Kirche und Gesellschaft gefordert, die Bedrohten zu schützen und sich deutlich von dieser Position abzugrenzen, sagte sie am Donnerstag in Hofgeismar zum Auftakt der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).

Ideen von „völkischer Reinheit“ und die Ausgrenzung von Menschen, die einer anderen Ethnie oder Religion angehören, seien mit dem Christentum nicht vereinbar, betonte die Bischöfin im Eröffnungsgottesdienst. Wer öffentlich für Positionen werbe, die mit dem christlichen Glauben unvereinbar sind, könne nicht in der Diakonie und der Kirche mitarbeiten, nicht im Haupt- und nicht im Ehrenamt.

Hofmann appellierte, Haltung zu zeigen, aber das Gespräch mit Andersdenkenden nicht kategorisch auszuschließen. Die evangelische Kirche stehe für eine Gesprächskultur, die unterschiedlichen Positionen Raum gebe und Zuhören einübe. Das setze Offenheit für die Meinungen anderer voraus. Allerdings habe man in den letzten Jahren lernen müssen, dass diese Offenheit Grenzen habe: „Wo Positionen die Offenheit und Toleranz anderer ausnutzen, um für die Abschaffung dieser Offenheit und Toleranz zu sorgen, da sind Grenzen der Toleranz erreicht.“

Die Landessynode der kurhessischen Kirche tagt bis Samstag, 27. April, in der Evangelischen Tagungsstätte im nordhessischen Hofgeismar. Die Synodalen beraten unter anderem über die Themen Personal, Gebäudestrategie, Klimaschutz und sexualisierte Gewalt. Auch das Erstarken der extremen Rechten und der Umgang mit radikalen Positionen soll auf der Tagung weiter thematisiert werden.