Bischöfin Fehrs: Leistung von Müttern besser würdigen

Die Pandemie verlange ihnen viel ab, sagte die Theologin bei einem Gottesdienst zum 70. Geburtstag des Müttergenesungswerks. Auch die Ehefrau des Bundespräsidenten war dabei – als Schirmherrin.

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Hamburg. Die große Belastung der Mütter in der Corona-Pandemie muss nach den Worten von Bischöfin Kirsten Fehrs mehr gewürdigt werden. Die Pandemie verlange vor allem alleinerziehenden Müttern und Vätern viel ab, sagte die Hamburger Bischöfin in der Hauptkirche St. Jacobi. Mit dem Gottesdienst wurde das 70-jährige Bestehen des Müttergenesungswerk gefeiert. Die Müttergenesung sei eine Erfolgsgeschichte, so Fehrs, die Millionen Frauen die Lebensfreude zurückgebracht habe.

Mütter seien „Alltagsengel“, sagte Elke Büdenbender, Schirmherrin des Müttergenesungswerks und Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Mütter – und zunehmend auch Väter – seien die „Seele der Familie“: Sie seien immer da, hörten zu, trösteten und organisierten. Oft suchten sie sich zu spät Hilfe und Unterstützung. Zu groß sei das Gefühl der Verpflichtung, dass es ohne sie nicht geht. Die Gesellschaft habe daher eine Verpflichtung, Mütter und Väter zu ermutigen, sich auffangen zu lassen.

Kraft für sich selbst

Das Müttergenesungswerk wurde 1950 von Elly Heuss-Knapp, Ehefrau von Bundespräsident Theodor Heuss, gegründet. Das eigentliche Jubiläum war 2020, musste aber wegen der Pandemie verschoben werden.

Die Müttergenesung sei ein Segen, weil bei ihr die Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse im Mittelpunkt steht, erklärte die Bischöfin. Wer über Jahre für andere sorgt und Verantwortung trägt, brauche auch Kraft für sich selbst. Trotz des altertümlichen Begriffs sei Müttergenesung aktuell wie nie. Seit Generationen verlasse sich die Gesellschaft allzu sehr darauf, dass die Frauen die entscheidende Sorge-Arbeit leisten. Es sei eine Arbeit, die nicht entlohnt und nicht einmal als Arbeit anerkannt werde, weil man sagt: Sie wird doch aus Liebe getan. (epd)