Bischöfe rufen Brandenburgs Abgeordnete zu Verantwortung auf

Die Bischöfe der beiden großen Kirchen haben die Abgeordneten des neuen brandenburgischen Landtags zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihren Aufgaben und ihrem Mandat aufgerufen. Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch sagte am Donnerstag in Potsdam im Gottesdienst vor der konstituierenden Sitzung des Parlaments, Ziel müsse eine „menschenachtende und menschenfördernde Politik“ sein. Diese müsse die Würde des Menschen respektieren. Die Abgeordneten trügen dafür große Verantwortung.

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, sagte, der ökumenische Gottesdienst gleiche einem „kleinen Demokratiefest“. Auch Politiker aus dem Nachbarland Polen seien der Einladung dazu gefolgt. Die brandenburgischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier müssten nun mit Demut für die Belange der Menschen im Land eintreten und Probleme lösen. Dabei müssten die Achtung vor dem Nächsten und die Grenzen des politischen Ringens gewahrt werden.

An dem Gottesdienst in der evangelischen Nikolaikirche in unmittelbarer Nähe des Landtags nahmen Abgeordnete verschiedener Fraktionen teil, darunter auch vom BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht). Das BSW ist nach der Landtagswahl vom 22. September neu im Parlament. Auch mehrere Mitglieder der nun nur noch geschäftsführenden Landesregierung waren mit dabei, darunter Ministerpräsident Dietmar Woidke, Finanzministerin Katrin Lange und Kulturministerin Manja Schüle (alle SPD) sowie Innenminister Michael Stübgen (CDU).