Biller und Gneuß erhalten Niedersächsischen Literaturpreis

Die Schriftsteller Maxim Biller und Charlotte Gneuß nehmen am 27. November den Niedersächsischen Literaturpreis 2024 entgegen. Kulturminister Falko Mohrs (SPD) verleiht den Nicolas-Born-Preis bei einem Festakt im Landesmuseum in Hannover, wie das Ministerium für Wissenschaft und Kultur am Mittwoch mitteilte. Der 1960 in Prag geborene Biller erhält den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis. Den mit 10.000 Euro dotierten Debütpreis bekommt die 1992 in Ludwigsburg geborene Gneuß.

„Maxim Biller ist als großer Prosaist und streitbarer Essayist einer der bekanntesten deutschen Autoren seiner Generation“, heißt es in der Begründung der Niedersächsischen Literaturkommission. Zudem werde sein Name regelmäßig als einer der ersten genannt, wenn es um eine jüdische Perspektive in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gehe.

Im Erstlingswerk „Gittersee“ von Charlotte Gneuß wiederum sitze jedes Wort, urteilte die Jury. In dem Roman über eine junge Frau, die unter den Mechanismen des DDR-Regimes leidet, zeige Gneuß, was Literatur vermag: „Ein geradezu sinnliches Mitfühlen mit anderen Menschen in anderen Kontexten zu ermöglichen, allein mit den Mitteln einer genau gesetzten Sprache historische und räumliche Distanzen zu überwinden“.

Der Nicolas-Born-Preis wird seit dem Jahr 2000 zu Ehren des Schriftstellers Nicolas Born (1937-1979) verliehen, der in den 1970er-Jahren im niedersächsischen Wendland lebte und wirkte. Ausgezeichnet werden herausragende Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Seit dem Jahr 2019 wird der Preis alle zwei Jahre im Wechsel mit dem neu eingeführten Walter-Kempowski-Preis für biografische Literatur vergeben.