Bildungsbetrieb im Erzgebirge weist Zensur-Vorwurf zurück

Der kulturelle Bildungsbetrieb des Erzgebirgskreises und die Leitung des Stollberger Theaters „Burattino“ haben den gegen sie erhobenen Vorwurf eines Eingriffs in die Kunstfreiheit zurückgewiesen. Es habe „keine inhaltlichen Abänderungen oder Anpassungen im spielerischen Verlauf“ des Stückes zur Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ gegeben, teilten die beiden Institutionen am Donnerstag im sächsischen Stollberg mit. „Von einem Eingriff in die Kunstfreiheit kann daher keine Rede sein“, hieß es.

Allerdings räumten Bildungsbetrieb und Theater in dem gemeinsamen Statement ein, dass zuvor in der Inszenierung präsentierte Fotos von Politikern entfernt wurden, „insbesondere um diese nicht mit Adolf Hitler gleichzusetzen“. Konkret handele es sich um Bilder von Russlands Präsident Wladimir Putin, dem vormaligen US-amerikanischen Präsidenten, Donald Trump, und der AfD-Chefin Alice Weidel im Kontext von Adolf Hitler.

Die Maßnahmen seien „zur Wahrung der Neutralitätspflicht sowie zum Schutz von Persönlichkeitsrechten Dritter zwingend erforderlich“ gewesen, hieß es. Zuvor hatte der MDR berichtet, dass rechte Schülerkreise des Stollberger Gymnasiums und die AfD im Erzgebirgskreistag Druck auf die Theatermacher ausgeübt hatten. Es sei nicht nur in die Inszenierung eingegriffen, sondern auch eine begleitende Diskussionsrunde gestört worden. Politiker hatten das Vorgehen scharf kritisiert.