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Bewegendes Gedenken an Opfer des baden-württembergischen Zugunglücks

Angehörige, Politik und Kirchen haben der Toten und Verletzten des Zugunglücks in Riedlingen gedacht. In der Klosterkirche Zwiefalten sprachen die Bischöfe Krämer und Gohl den Angehörigen Trost zu.

In einem bewegenden Trauergottesdienst haben Angehörige, Politiker und Bahnmitarbeiter der durch das Zugunglück bei Riedlingen getöteten und verletzten Menschen gedacht. Für die drei ums Leben gekommenen Unfallopfer wurde je eine Kerze entzündet.

Der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl sagte, die schrecklichen Folgen des Unglücks seien schwer zu ertragen. Von einer Sekunde auf die andere hätten Familien ihre Lieben verloren. “Ich habe keine Antworten”, sagte der evangelische Bischof. Christen könnten sich aber darauf verlassen, dass Gott Anteil am Leid der Menschen nehme. “In dieser Stunde haben wir nur die Hoffnung: Die Verletzten mögen gesund werden, die Angehörigen getröstet, die Toten bei Gott ruhen.”

Der katholische Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, sprach den Angehörigen sein Beileid aus. “Gemeinsam suchen wir Trost und Halt nach diesem unbegreiflichen Unglück.” Der Bischof dankte allen Helfern, Rettungsdiensten, Notfallseelsorgern, Polizisten und Medizinern.

An dem Gottesdienst in der rund zehn Kilometer vom Unglücksort entfernten Klosterkirche Zwiefalten nahmen auch Bahnchef Richard Lutz, Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) teil.

Am vergangenen Sonntag war in der Nähe von Riedlingen im Landkreis Biberach auf der Strecke zwischen Sigmaringen und Ulm ein Regionalzug entgleist. Drei Personen starben, darunter der Lokführer. 36 wurden verletzt, einige schwer. Die Ursache des Unfalls war nach ersten Erkenntnissen ein durch Starkregen ausgelöster Erdrutsch auf die Gleise. Die weiteren Untersuchungen zur Unglücksursache können noch Monate dauern.