Bevölkerungsschwund bietet Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Thüringens Landesregierung sieht den Bevölkerungsrückgang im Freistaat nicht nur negativ. So erhöhe diese Entwicklung die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für alle Menschen im Freistaat, sagte Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke) im Anschluss an die wöchentliche Kabinettssitzung am Mittwoch in Erfurt. Insgesamt solle die Politik den Wandel als Chance für Umdenken und Umlenken begreifen, fügte sie mit Blick auf die Auswertung des aktuellen Demografieberichts hinzu.

Die Bevölkerungsstruktur in Thüringen ändere sich, sagte Karawanskij. Die Bevölkerungszahl sinke und der Altersdurchschnitt steige. Das sei kein linearer Prozess im gesamten Freistaat, es gebe regionale Unterschiede, die berücksichtigt werden müssten. Es bleibe Aufgabe der Landesregierung, den demografischen Wandel konstruktiv zu gestalten.

Vor allem für junge Menschen aus Thüringen, aber auch von außerhalb müsse der Freistaat gesellschaftlich, wirtschaftlich und kulturell attraktiv bleiben. Hierfür sei es wichtig, die Menschen in ihren jeweiligen Regionen aktiv an der Gestaltung des demografischen Wandels zu beteiligen.

Laut dem bereits im Januar vorgelegten Bericht ist Thüringen wegen des massiven Geburtenrückgangs zu Beginn der 1990er Jahre, der niedrigen Geburtenrate und der Abwanderung von jungen Männern und Frauen besonders stark vom demografischen Wandel betroffen. Insgesamt ist die Bevölkerungszahl in im Freistaat während der zurückliegenden 30 Jahren um etwa eine halbe Million Menschen gesunken. Im Jahr 2030 wird die Marke von zwei Millionen Einwohnern unterschritten werden.