Bestsellerautor: Ostdeutschland findet mehr Aufmerksamkeit

Vor einem Jahr gelang Dirk Oschmann mit „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ ein Bestseller. Inzwischen sieht er Fortschritte beim Umgang mit Ostdeutschen. Verhaltenstipps für „Wessis“ und „Ossis“ hat er trotzdem.

Ein Jahr nach Erscheinen seines Bestsellers „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ sieht der Autor Dirk Oschmann, dass Ostdeutschland in Medien und Politik eine größere Relevanz erhalten hat. „Das Thema hat insgesamt eine viel größere Aufmerksamkeit bekommen“, sagte Oschmann am Montag im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Leipzig. Man versuche, in den Medien zumindest teilweise umzusteuern, indem man differenzierter, fairer und sensibler über „den Osten“ berichte. Auch in der Politik würde man stärker auf Ostdeutsche achten. Man müsse jedoch abwarten, wie nachhaltig diese Veränderungen seien.

Oschmann, der 1967 im thüringischen Gotha zur Welt kam und in Leipzig Germanistik lehrt, ermutigt Ostdeutsche, sich stärker öffentlich zu artikulieren. „Nicht nur aus ostdeutscher Perspektive, sondern einfach als gleichwertige Gesprächsteilnehmer und Mitbestimmer.“ Westdeutsche könnten aus seiner Sicht von Ostdeutschen lernen, mit den Veränderungen der Welt zu rechnen und sich ihnen mit Mut stellen. Außerdem sollten Westdeutsche nicht glauben, immer und überall im Recht zu sein.

Dirk Oschmanns Buch „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“, in dem er auf immer noch bestehenden Ungleichheiten zwischen Ost und West eingeht, war 2023 eines der meistverkauften Sachbücher.