Bernhard Vogel: Bund Neudeutschland hat Wertehorizont geprägt

Bernhard Vogel (90), katholischer CDU-Politiker, hat seine religiöse Prägung wesentlich durch den Bund Neudeutschland (ND) erfahren.

Bernhard Vogel (90), katholischer CDU-Politiker, hat seine religiöse Prägung wesentlich durch den Bund Neudeutschland (ND) erfahren. Gegründet wurde der katholische Verband 1919 von dem Kölner Kardinal Felix von Hartmann (1851-1919) als außerschulische kirchliche Betreuung von Gymnasiasten. Wichtig sei vor allem die intellektuelle Auseinandersetzung gewesen, sagte Vogel der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“. Die Gruppenstunden seien stets unter einem inhaltlichen Thema gestanden.

Wesentlich für den ND seien auch die „Christus-Kreise“ gewesen, die in der Regel von Jesuitenpatres geleitet worden seien, so Vogel. „Hier wurde uns die Gestalt Christi nahegebracht. Das hat uns alle besonders geprägt.“ Daraus habe sich ein Wertehorizont entwickelt, der ihm als Politiker Orientierung gegeben habe. Seine Generation habe sich erst später der Frage gestellt, welche Schlussfolgerungen aus dem verlorenen Zweiten Weltkrieg zu ziehen seien.

Vogel war in zwei Bundesländern Ministerpräsident: von 1976 bis 1988 in Rheinland-Pfalz und von 1992 bis 2003 in Thüringen. Lange Jahre hatte der CDU-Politiker auch den Vorsitz der Konrad-Adenauer-Stiftung inne. Sein Bruder war der SPD-Politiker Hans-Jochen Vogel (1926-2020).