Berliner Staatsbibliothek übernimmt Nachlass Gerd Ruges

Der Nachlass des 2021 gestorbenen Journalisten und Auslandskorrespondenten Gerd Ruge geht als Schenkung seiner Erben an die Staatsbibliothek zu Berlin. Das umfangreiche Privatarchiv des politischen Journalisten umspanne fast sieben Jahrzehnte, teilte die Staatsbibliothek am Montag in Berlin mit. Es dokumentiere nicht nur die wichtigsten politischen Ereignisse der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sondern spiegele auch die Verflechtung von individuellem journalistischem Einsatz und offizieller Außenpolitik in den Nachkriegsjahrzehnten.

Gerd Ruge (1928-2021) verbrachte die Zeit zwischen den Jahren 1956 und 2000 zu großen Teilen als Korrespondent der ARD in Moskau und den USA beziehungsweise für die Zeitung „Die Welt“ in Peking. Sein Nachlass besteht den Angaben zufolge aus Manuskripten, Sendeberichten, Presseartikeln, Rezensionen, dienstlichen sowie privaten Briefen und zahlreichen Fotografien, die vor allem während Ruges mehrjährigem Aufenthalt in Peking aufgenommen wurden.

Der Generaldirektor der Berliner Staatsbibliothek, Achim Bonte, sagte, mit Ruges Archiv finde nicht nur der Nachlass eines herausragenden Journalisten ein neues Zuhause. Seine Analysen zeichneten sich auch durch eine besondere Nachdenklichkeit aus. „Er kommentierte aus nächster Nähe entscheidende politische Weichenstellungen wie die Bürgerrechtsbewegung in den USA der 60er Jahre, die Kulturrevolution in China und das Ende der Sowjetunion“, betonte Bonte.