Der Berliner Senat will künftig verstärkt Kirchengebäude für soziale Zwecke und für den Katastrophenschutz mitnutzen. Dazu soll mit den beiden großen Kirchen eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die eine künftige Gebäudebedarfsplanung vorlegt, teilten die Berliner Senatskanzlei und das Erzbistum Berlin am Dienstag nach ihren regelmäßig stattfindenden Konsultationen mit.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) betonte dabei den Beitrag der katholischen Kirche für den sozialen Zusammenhalt in der Stadt. Räume, die die Kirche in Zukunft nicht mehr unterhalten könne, sollten weiterhin von den Berlinerinnen und Berlinern genutzt werden können – kooperativ, nachhaltig und zum Wohl der sozialen Entwicklung der Stadt. Kirchliche Gebäude seien für viele Menschen, unabhängig von ihrer konfessionellen Prägung, identitätsstiftende Orte.
Erzbischof Heiner Koch erklärte, dass in den katholischen Gemeinden aktuell über zukunftsfähige Lösungen für den Immobilienbestand beraten werde. „In größerem Umfang“ würden in Zukunft Pfarr- und Gemeindehäuser, aber auch Kirchengebäude, „anders genutzt oder sogar abgegeben“. Dabei werde jeweils abgewogen, inwieweit Gebäude pastoral, sozial, ökologisch und finanziell noch tragbar seien.
Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson (parteilos) betonte, Kirchen prägten das Stadtbild: „Sie schenken Raum für Begegnung, Kultur, Bildung und sozialen Zusammenhalt.“ Jetzt gehe es darum, den Erhalt der Gebäude zu sichern und Mehrfachnutzungen zu ermöglichen.