Artikel teilen:

Berliner Mehrreligionenhaus startet Schulaktion für Frieden

Noch ist es nur eine Baustelle, aber das künftige Mehrreligionenhaus “House of One” startet schon jetzt regelmäßige Workshops für Schulklassen. Der Bauzaun soll zu einer “Bibliothek der Friedensbotschaften” werden.

Das noch im Bau befindliche Mehrreligionen-Gebäude “House of One” (“Haus des Einen”) am Berliner Petriplatz hat ein neues Schulprogramm ins Leben gerufen. Zum Startschuss des Projekts hat am Mittwoch eine Schulklasse zusammen mit Profi-Spielern des Berliner Volleyballvereins BR Volleys verschiedene, selbst gestaltete Friedensbotschaften auf dem Bauzaun verewigt. Das vom Bezirk Mitte geförderte Programm “Toleranz kreativ” soll Schüler dazu ermutigen, Gedanken und Wünsche für ein respektvolles und friedliches Zusammenleben zu entwickeln und auszudrücken, sagte Kerstin Krupp, Sprecherin der Stiftung House of One.

Ein bis zwei Mal im Monat sollen nun Schulklassen zum geplanten Sakralbau kommen, der künftig die Religionen Christentum, Judentum und Islam beherbergen soll. In einem aufgestellten Pavillon würden regelmäßig Workshops für die Schüler angeboten, der Bauzaun würde zu einer “Bibliothek der Friedensbotschaften” gestaltet, so Krupp. “Wir wollen mit dem Programm zeigen, für was das House of One steht, nämlich für Respekt, Frieden und interreligiösen Dialog.”

Die Idee für das Programm sei auch daraus entstanden, dass das House of One zeigen wolle, dass es da sei. Dabei verläuft der Bau nur schleppend. Die Idee für das Gebäude ist 2011 entstanden, im Mai 2021 wurde der Grundstein gelegt. Doch seitdem ruht die Baustelle.

Eigentlich sollte das Gebäude in zwei Phasen gebaut werden, erklärte Roland Stolte, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, am Mittwoch am Rande der Veranstaltung. Doch in den vergangenen Jahren seien die Baukosten für den ursprünglichen Plan durch verschiedene Faktoren enorm gestiegen, etwa durch die Corona-Pandemie oder den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Nun wolle man das Bet- und Lehrhaus von Juden, Christen und Muslimen “in einem Rutsch” errichten, so Stolte. Über die genauen Kosten konnte er noch keine Angaben machen, allerdings sollen sich diese in dem etwa 43 Millionen Euro großen Förderrahmen bewegen. Der Bau des Sakralhauses wird von Bund und Land gefördert. Durch den neuen Bauplan soll sich die Bauzeit von drei bis vier Jahren auf zwei verkürzen, sagte Stolte. Grobes Ziel sei die vollständige Errichtung bis Ende 2029.