Berliner Hedwigs-Kathedrale wird nach Umbau wiedereröffnet

Die Berliner Sankt Hedwigs-Kathedrale soll am Sonntag nach rund sechsjähriger Umbauzeit wiedereröffnet werden. Dazu sind bis Anfang Januar mehrere Gottesdienste, Führungen und Konzerte geplant, wie das Erzbistum Berlin mitteilte. Der weitgehend abgeschlossene Umbau des markanten Kirchenbaus in Berlins historischem Zentrum soll am Ende rund 44,2 Millionen Euro kosten und befinde sich damit im 2016 errechneten Kostenrahmen von 40 Millionen Euro.

Sanierung und Teilneubau des benachbarten Bernhard-Lichtenberg-Hauses werden allerdings erheblich teurer und „nicht vor Ende 2025“ abgeschlossen sein, hieß es. Somit würden die Gesamtkosten für Kirche und Lichtenberg-Haus von den ursprünglich veranschlagten 60 Millionen Euro auf voraussichtlich 78 Millionen Euro steigen. Die Deckungslücke trägt bislang das Erzbistum. Vom Bund waren zwölf Millionen Euro, vom Land acht Millionen Euro zugesagt worden. Die katholischen Bistümer in Deutschland unterstützen das Vorhaben mit insgesamt zehn Millionen Euro.

St. Hedwig war 1773 der erste katholische Kirchenbau im protestantischen Preußen nach der Reformation. Der kuppelbekrönte Zentralbau am Bebelplatz wurde im Stil des römischen Pantheons errichtet. Die im Zweiten Weltkrieg ausgebrannte Kirche wurde bis 1963 wiederaufgebaut.

Der aktuelle Umbau war umstritten. Vor Gericht ging es um den Denkmalschutz und Urheberrechtsklagen. Die Kritik richtete sich vor allem gegen die Schließung der breiten Treppe vom Hauptraum in die Unterkirche. Die moderne Innenraumgestaltung stammte vom Architekten Hans Schwippert (1899-1973).