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Berliner Gedenktafel für Elsa Blochwitz

Mit einer Gedenktafel wird seit Dienstag an die Stille Heldin und Gerechte unter den Völkern, Elsa Blochwitz (1899-1992), erinnert. Das Gedenkzeichen wurde am Kurfürstendamm 177 in Berlin-Wilmersdorf angebracht, wie die Senatskulturverwaltung mitteilte. Blochwitz hatte während der Zeit des Nationalsozialismus mehr als 70 Jüdinnen und Juden in Berlin versteckt und ihnen somit geholfen, die Zeit der Verfolgung und Luftangriffe zu überleben.

Zunächst habe die 1899 im sächsischen Oberebersbach geborene Frau, die beruflich Seidenstrümpfe reparierte, an ihre jüdischen Bekannten Herta, Käthe und Rosalie Arndt vermietet. Während sie Käthe Arndt zur Emigration verhalf, konnte sie die Deportation der beiden anderen Frauen nicht verhindern. Dennoch habe sie ihnen bis 1943 unter anderem Pakete mit Kleidung und Lebensmittel zukommen lassen. Herta und ihre Mutter Rosalie Arndt wurden von den Nationalsozialisten ermordet.

In ihrer Wohnung am Kurfürstendamm stellte sie Verfolgten gemeinsam mit ihrer Mitbewohnerin Margarete Dietrich Lebensmittel, Kleidung, Waschmöglichkeiten und Unterschlupf zur Verfügung. Als Luftschutzwartin verfügte sie über sämtliche Schlüssel für das Mietshaus und konnte so Jüdinnen und Juden verstecken.

Blochwitz wurde unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Heinrich-Stahl-Preis geehrt. Sie starb 1992 in Berlin.

Die Porzellantafeln für das Landesprogramm werden von der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin hergestellt. Die Recherche für den Tafeltext übernahm der Verein Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin.