Berliner Bildungssenatorin hält an Religionsunterricht fest
„Die ersten Pflöcke verbindlich machen“: Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat erläutert, warum die Einführung des Religionsunterrichts als reguläres Schulfach mehr Zeit braucht.
Die Berliner CDU hält an Einführung des Religionsunterrichts als Wahlpflichtfach fest. „Es ist nach wie vor unser Ziel, am Koalitionsvorhaben festzuhalten und Religion als reguläres Unterrichtsfach einzuführen. Wir werden die nächsten Schritte dafür auch vorbereiten“, sagte die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Montag im Rahmen eines Pressegespräches zur Änderung des Berliner Schulgesetzes. Mit der nun vorliegenden Schulgesetznovelle habe man das möglich gemacht, was derzeit umsetzbar sei.
In der Karwoche war durch einen Bericht des Berliner „Tagesspiegel“ bekannt geworden, dass der Berliner Senat die geplante Einführung von Religion als ordentliches Schulfach gekippt hatte. Die Aufwertung des Religionsunterrichts zum ordentlichen Schulfach war ein Prestigeprojekt der CDU, das sie in den Koalitionsvertrag eingebracht hatte.
„Es war allen Beteiligten von Anfang an klar, dass eine halbe Legislatur nicht ausreicht, um ein neues Unterrichtsfach einzuführen“, betonte Günther-Wünsch. Es gebe bürokratische und rechtliche Rahmenbedingungen, die zeitlich definitiv nicht ausreichten. „Wir haben den Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaften gesagt, wir werden die ersten Pflöcke verbindlich machen und damit die Verbindlichkeit erhöhen.“
So geht es laut Günther-Wünsch nun darum, einen Rahmenlehrplan zu stricken und Personal auf Grundlage dieses Plans bereitzustellen. Auf Grundlage von Paragraf 13 der Schulgesetznovelle werde der Druck auf Schulen erhöht, den Religionsunterricht anzubieten. Gleichzeitig werde es zum Schuljahr 2024/2025 ein Formular geben, das verbindlich die Teilnahme am Religionsunterricht abfragt.
Über die Debatte zur Einführung des Religionsunterrichts in den vergangenen zwei Wochen, so die Senatorin, habe sie sich „besonders gefreut“. Es sei „vielleicht ein Novum“, das man überhaupt diese Debatte führe.
Bislang ist der Religionsunterricht in Berlin im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern kein ordentliches Schulfach. In ihrem Koalitionsvertrag hatten CDU und SPD die Einführung eines Wahlpflichtfaches „Weltanschauungen/Religionen“ beschlossen.