Berlin zeigt Annette von Droste-Hülshoff digital und original

Bei einer Ausstellung in Berlin erscheinen Werke der Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) nicht nur in digitaler Inszenierung. Auch die Originalmanuskripte sind zu sehen.

Das Berliner Stabi Kulturwerk zeigt ab Freitag die Sonderausstellung “Droste Digital. Handschriften – Räume – Installationen”. Dabei treffen erstmals künstlerische Installationen auf Originalmanuskripte aus dem Nachlass der Schriftstellerin, sagte der Leiter des Kulturwerks, Vincent Schmidt, am Donnerstag in Berlin. Bei den früheren Ausstellungsstationen von “Droste Digital”, der Burg Hülshoff und dem Literaturmuseum der Moderne in Marbach, sei die Präsentation der Originalmanuskripte wegen fehlender konservatorischer Rahmenbedingungen nicht möglich gewesen – in Berlin schon.

“Wir zeigen den Nachlass, aber als Interpretation in die Gegenwart hinein”, so Schmidt. Dafür werden bis zum 20. Dezember fünf Werke in jeweils einem Ausstellungsraum inszeniert und interpretiert. Dorothee Elmigers Installation befasst sich mit den Motivsammlungen zu Drostes bekanntestem Werk “Die Judenbuche”. Nora Gomringer setzt sich mit dem Frühwerk “Bertha oder die Alpen” auseinander.

Almut Pape und Emese Bodolay vom Kollektiv Anna Kpok haben sich mit der Musikerin Laura Eggert zusammengetan, um aus dem Gedichtzyklus “Klänge aus dem Orient” eine begehbare Landschaft zu entwickeln. Hyphen-Labs (Ece Tankal und Carmen Aguilar y Wedge) befasst sich ausgehend vom Gedichtzyklus “Die Elemente” mit dem Verhältnis von Natur und Kultur, während Roman Hagenbrock das Arbeitsmanuskript zu Drostes Werk “Die Unbesungenen” als Projektion auf ein Modell der Burg Hülshoff wirft.

Die Ausstellung ist eine Produktion von Burg Hülshoff – Center for Literature in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin. Sie wird gefördert von der LWL-Kulturstiftung und von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) im Programm “Digitalisierung in Kultur und Medien”.