Am Mittwoch sind Beschäftigte am Berliner Standort von TikTok zum dritten Mal in einen ganztägigen Streik getreten. Hintergrund ist die anhaltende Weigerung des Unternehmens, Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag aufzunehmen, wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Mittwoch in Berlin mitteilte. TikTok gehört zum chinesischen Unternehmen ByteDance.
Content-Moderatoren, deren Arbeitsplätze durch Kündigungen bedroht seien, verlangten unter dem Motto „We trained your machines – pay us what we deserve!“ Abfindungen in Höhe von drei Jahresgehältern sowie eine Verlängerung der Kündigungsfrist um zwölf Monate für alle betroffenen Beschäftigten, hieß es weiter.
Nachdem es TikTok zunächst den Angaben zufolge um eine Umstrukturierung verbunden mit der Entlassung von 150 Beschäftigten der Abteilung „Trust and Safety“ ging, stellte das Unternehmen am vergangenen Freitag zusätzlich neun Mitarbeitenden aus dem Bereich „Live“ die Kündigung zu. Hintergrund sind demnach Pläne des chinesischen Unternehmens, die Content-Moderation zukünftig verstärkt durch Künstliche Intelligenz (KI) ausführen zu lassen und an Dritt-Dienstleister auszulagern.
Ver.di-Verhandlungsführerin Kathlen Eggerling sagte, dass das Vorgehen von TikTok „alles andere als verantwortungsvoll“ gegenüber seinen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen sei. „Anders lässt sich die Ignoranz und Verweigerung gegenüber ver.di nicht erklären.“