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Berlin schließt erstes Wohncontainer-Dorf für Geflüchtete

Das vor zehn Jahren als erste Berliner Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete errichtete Container-Dorf in der Alfred-Randt-Straße in Treptow-Köpenick wird zum 30. Juni geschlossen. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) gibt das Grundstück nach eigenen Angaben vom Mittwoch an den Bezirk zurück. Dort seien ein Schulergänzungsbau für die angrenzende Grundschule und ein Sportgelände mit Turnhalle geplant.

Das Landesamt werde den rund 360 Bewohnerinnen und Bewohnern Folgeunterkünfte bereitstellen, hieß es. Aufgrund der knappen Platzressourcen in den regulären Unterkünften werde ein Teil von ihnen möglicherweise vorübergehend im Ankunftszentrum Tegel untergebracht, bis neue Unterkunftsstandorte bezugsfertig sind.

In den nächsten Wochen würden über den Betreiber der Unterkunft die sozialen Bedarfe der Menschen abgefragt, um besonders vulnerablen Personen nach Möglichkeit geeignete Plätze in regulären Unterkünften zur Verfügung zu stellen. Rund zwei Drittel der derzeitigen Bewohner des Container-Dorfs kommen aus der Ukraine, die übrigen unter anderem aus der Türkei, aus Syrien und Afghanistan.

Die Einrichtung wurde im Dezember 2014 in Betrieb genommen und war den Angaben zufolge das erste von sechs Containerdörfern, die vom Land Berlin errichtet wurden, um dem Platzmangel in herkömmlichen Unterkünften für Geflüchtete zu begegnen. Das Container-Dorf sollte ursprünglich bis 2019 genutzt werden. Die Genehmigung für den Betrieb wurde wegen des anhaltenden Bedarfs in Kooperation mit dem Bezirk Treptow-Köpenick verlängert.