Für den zweiten Jahrestag des Angriffs der radikal-islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober wappnet sich die Berliner Polizei mit bis zu 1.400 Einsatzkräften. Unterstützt wird sie den Angaben zufolge durch Beamte anderer Bundesländer. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, sind die Einsatzkräfte „auf verschiedene Szenarien vorbereitet“, etwa Spontanversammlungen der pro-palästinensischen Community. Es gebe jedoch „keine konkreten Gefährdungskenntnisse“. Zu Mahnwachen für die Opfer des 7. Oktober und die noch in Gefangenschaft befindlichen Geiseln werden mehrere Hundert Menschen erwartet.
Bereits vor Sonnenaufgang gedenkt der Verein Marsch des Lebens der Opfer des 7. Oktober am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor. Dabei sollen den Angaben zufolge unter anderem die Namen der Opfer verlesen werden. Ab 10 Uhr plant die Jüdische Studierendenunion Deutschland ebenfalls auf dem Pariser Platz eine Veranstaltung mit dem Titel „Gegen das Vergessen“. Die meisten Teilnehmenden werden laut Polizeiangaben um 18 Uhr auf dem Bebelplatz erwartet. Dort wollen rund 300 Personen eine Mahnwache gegen Antisemitismus abhalten.
In den Sozialen Medien wird zudem für 18 Uhr auf dem Alexanderplatz eine die Taten der Hamas verharmlosende Veranstaltung beworben. Unter dem Titel „Generation nach Generation: Bis zur vollständigen Befreiung“ wird der Jahrestag des Angriffs als „heldenhafter Ausbruch“ gefeiert. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft werde der Aufruf als strafbar eingeschätzt und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ermittelt werde unter anderem wegen des Verdachts der Billigung von Straftaten.
Laut dem Sprecher wurde die Veranstaltung von einer Privatperson mit 100 Teilnehmenden angemeldet. Die Polizei wolle die Versammlung „konsequent beobachten“ und befinde sich in Gesprächen mit den Veranstaltern. Dabei werde unter anderem auf spezielle Auflagen hingewiesen, etwa dem Verbot des Werbens für die Hamas.
Beim Terrorangriff der Hamas waren rund 1.200 Menschen in Israel getötet und mehr als 240 in den Gaza-Streifen verschleppt worden. Der Angriff führte zum Krieg zwischen Israel und der Hamas, dem im Gaza-Streifen bislang Zehntausende Menschen zum Opfer fielen.