Berlin braucht 4.500 weitere Plätze für Flüchtlinge

Berlin braucht bis zum Jahresende mindestens weitere 4.500 Plätze, um den anhaltenden Zustrom von Flüchtlingen bewältigen zu können. Aktuell hat die Stadt nach Angaben der Sozialverwaltung vom Dienstag bereits rund 32.000 Menschen in Unterkünften untergebracht und damit alle vorhandenen Kapazitäten nahezu ausgeschöpft. So würden notgedrungen seit einigen Wochen auch Asylbewerber im Ukraine-Ankunftszeitrum auf dem ehemaligen Flughafen Tegel einquartiert, das eigentlich nur für Kriegsflüchtlinge aus dem Land vorgesehen ist.

Die vom Senat eingesetzte Taskforce „Unterbringung und Integration Geflüchteter“ sucht deshalb fieberhaft nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerber. So sollen laut Verabredung vom Dienstag kurzfristig in Tegel in zwei Leichtbauhallen etwa 700 Unterkunftsplätze geschaffen werden. Geprüft wird zudem die Nutzung des Hangars 4 und des Parkplatzes P2 im ehemaligen Flughafen Tempelhof. Weitere rund 1.500 Plätze sollen durch die Anmietung von Hotels und Hostels gewonnen werden. Auch die Unterbringung von Menschen in einer Kirche in Reinickendorf ist im Gespräch.

Laut Sozialverwaltung haben in diesem Jahr bis Ende August fast 10.000 Menschen in Berlin Asyl gesucht. 2022 waren es im gleichen Zeitraum rund 3.000 Personen weniger. Bis Jahresende rechnet die Senatsverwaltung mit weiteren 10.500 Asylbewerbern in der Hauptstadt, von denen etwa 3.500 untergebracht werden müssen. Die anderen werden auf andere Bundesländer verteilt. Die Hauptherkunftsländer sind Syrien, Afghanistan, Georgien, Moldau und seit August vermehrt auch Kurden aus der Türkei.