Der Vorplatz des Berliner Abgeordnetenhauses soll künftig Margot-Friedländer-Platz heißen. Darauf haben sich der Berliner Senat, das Parlament und der Berliner Bezirk Mitte auf Initiative der Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld (CDU), verständigt. Die Benennung des Platzes nach der Berliner Ehrenbürgerin Friedländer soll an ihrem ersten Todestag, am 9. Mai 2026, wirksam werden, teilte das Abgeordnetenhaus am Mittwoch mit.
Seibeld erklärte, Margot Friedländer habe sich bis ins hohe Alter unermüdlich gegen das Vergessen der Gräueltaten des Nationalsozialismus und des Holocausts eingesetzt. Die Berliner Abgeordneten wollten einen Beitrag dazu leisten, dass die Stimme der im Mai gestorbenen Holocaust-Überlebenden nicht verklingt.
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte, der bislang namenlose Platz „wird uns immer an Margot Friedländer und ihr Lebenswerk erinnern. Wir setzen damit ein klares Zeichen gegen Antisemitismus und für Demokratie und Menschlichkeit“. Der Vorsitzende des Vorstands der Margot Friedländer Stiftung, Karsten Dreinhöfer, sagte, in der Stadt, in der jüdisches Leben einst verfolgt, entrechtet und ausgelöscht wurde, trage nun ein zentraler Ort der Demokratie den Namen einer jüdischen Überlebenden.
Die 103-jährige Berliner Ehrenbürgerin war am 9. Mai gestorben. Die Berliner Jüdin war in der NS-Zeit in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt worden und später in die USA emigriert. Mit 88 Jahren kam sie zurück nach Berlin.