Berlin: Angriffe auf LSBTIQ+-Personen nehmen nicht ab

Im Jahr 2021 erfasste die Beratungsstelle Maneo schon über 700 Übergriffe auf queere Menschen in Berlin. Für 2022 sind die Zahlen nochmal gestiegen. Die meisten Angriffe finden auf der Straße statt.

Die Beratungsstelle Maneo fand 760 Übergriffe auf die LSBTIQ+-Community in Berlin im Jahr 2022
Die Beratungsstelle Maneo fand 760 Übergriffe auf die LSBTIQ+-Community in Berlin im Jahr 2022Imago / A. Friedrichs

Die Zahl der Angriffe auf sexuelle Minderheiten ist laut der Beratungsstelle Maneo im Jahr 2022 in Berlin auf hohem Niveau verharrt. Maneo erfasste in seinem  Jahresbericht 760 entsprechende Übergriffe. Der Bericht mit dokumentierten Einzelfällen sollte im Anschluss an Abgeordnetenhauspräsidentin Cornelia Seibeld (CDU) übergeben werden.

Maneo erfasst Gewalt gegen Schwule und männliche Bisexuelle und gegen Menschen, die für schwul gehalten werden. Ebenso werden Übergriffe auf Lesben, Transpersonen und andere sexuelle Minderheiten dokumentiert. Zu Angriffen auf die sogenannte LSBTIQ+-Community werden auch Übergriffe gegen Einrichtungen oder Gedenkorte gezählt.

Auf der Straße und im Netz

Vergangenes Jahr sei es gelungen, mehr Fälle und Hinweise im Dunkelfeld zu ermitteln, erklärte Maneo. Erfasst wurden 760 Fälle, nach 731 im Jahr davor. Davon enthielten den Angaben zufolge 557 Fälle Hinweise auf direkt feindliche Bezüge zu sexuellen Minderheiten.

Zu den dominierenden Deliktformen zählten Beleidigungen, einfache und gefährliche Körperverletzungen sowie Nötigungen und Bedrohungen. Rund die Hälfte der Fälle (46 Prozent) passierte auf der Straße oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Auf Internet und soziale Medien entfielen 18 Prozent der Fälle.