Unwetter, Waldbrände und Fluten haben einem Bericht zufolge in diesem Jahr Kosten in Milliardenhöhe verursacht. Berechnet auf die Einwohnerzahl entstand der größte Schaden 2023 durch die Waldbrände auf Hawaii, wie aus einer Rangliste der britischen Hilfsorganisation „Christian Aid“ hervorgeht. Zu den 20 besonders betroffenen Ländern zählen auch Libyen, der Inselstaat Vanuatu und Italien.
Die Brände auf Hawaii kosteten die Bewohnerinnen und Bewohner des US-Bundesstaats laut dem Report im Schnitt 4.161 US-Dollar (rund 3.770 Euro) pro Person. Insgesamt verursachten die Feuer vom August demnach einen Schaden von schätzungsweise sechs Milliarden Dollar.
Unwetter: Sturm “Mawar” verwüstet Insel Guam
Auch in anderen Ländern und Regionen entstanden der Hilfsorganisation zufolge große volkswirtschaftliche Schäden. Auf Platz zwei der Rangliste steht die Insel Guam im Westpazifik. Im Mai habe der Sturm „Mawar“ dort Kosten in Höhe von 1.455 Dollar (rund 1.320 Euro) pro Person verursacht. Den dritten Platz belegt der Inselstaat Vanuatu, wo zwei Zyklone jeden Einwohner im Schnitt 947 Dollar (rund 882 Euro) kosteten. Hohe Kosten haben laut dem Ranking auch Fluten in Libyen, Peru und Haiti verursacht.
Die Folgen des Klimawandels seien immer offensichtlicher, sagte „Christian Aid“-Geschäftsführer Patrick Watt. Die Kosten der Erderwärmung zeigten sich in Häusern, die von Fluten weggespült werden, sowie Ernte- und Viehverlusten infolge von Dürren.
Italien von Überschwemmungen betroffen
Als europäische Länder sind Italien und Spanien in der Liste der 20 teuersten Unwetterkatastrophen vertreten. Für Italien verweisen die Fachleute auf die Überschwemmungen in der Region Emilia-Romagna. Teile Spaniens hingegen waren im April von extremer Trockenheit betroffen. Die Gesamtkosten lagen dem Bericht zufolge bei schätzungsweise 2,4 Milliarden Dollar, etwa 50 Dollar pro Kopf.
Das Jahr 2023 wird laut der Weltorganisation für Meteorologie das heißeste seit Beginn der Aufzeichnung. Mit der zunehmenden Erderwärmung werden Extremwettereignisse wie Stürme oder starke Regenfälle häufiger und intensiver. Auch die Gefahr von Waldbränden nimmt vielerorts zu.
Für die Rangliste haben die Fachleute nach eigenen Angaben auf die Datenbank EM-DAT zurückgegriffen, in der Informationen zu Katastrophen zusammengetragen werden. Zudem seien Daten der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds berücksichtigt worden.
