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Bericht: Über 130 sexuelle Übergriffe bei Hilfsorganisationen

München – Unter den 50 größten Hilfsorganisationen hat es einem Medienbericht zufolge in den vergangenen Jahren mindestens 132 bestätigte Fälle von sexuellem Missbrauch, sexueller Belästigung oder Ausbeutung gegeben. Zahlreiche Fälle bestätigt haben Care International, Unicef, Amnesty International, SOS Kinderdorf International, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Save the Children und Ärzte ohne Grenzen, wie das ARD-Magazin „report München“ in München mitteilte. Angefragt worden seien die deutschen Niederlassungen. Die Opfer seien Hilfesuchende oder Kollegen gewesen.
Die Menschenrechtsaktivistin Inge Bell sagte dem Magazin den Angaben zufolge, Kontakte zu Prostituierten oder sexueller Missbrauch durch Mitglieder von Hilfsorganisationen seien seit vielen Jahren ein offenes Geheimnis. „In Kriegs- und Krisengebieten sind Frauen und Mädchen die Verliererinnen – und um zu überleben, um das blanke Überleben zu gewährleisten, verkaufen sie alles, was sie haben, und das ist letztlich nur noch ihr Körper. Und leider ist es eben so, dass sich auch internationale Friedenshelfer zuschulden kommen lassen, diese Notfallsituation auszunutzen.“ Die Institutionen hätten viel zu lange versucht, diese Fälle totzuschweigen.
Im Februar war bekannt geworden, dass es unter anderem bei Oxfam und Ärzte ohne Grenzen in den eigenen Reihen zu Fällen von Missbrauch oder sexueller Belästigung in verschiedenen Ländern gekommen war. KNA