Wer sich im Ehrenamt engagiert, soll steuerlich entlastet werden: Baden-Württembergs grüne Landtagspräsidentin will Engagement finanziell fördern – und verweist auf systemrelevante Tätigkeiten.
Ehrenamtlich Engagierte bei Feuerwehr oder in Vereinen sollen nach Vorstellung der baden-württembergischen Landtagspräsidentin Muhterem Aras weniger Steuern zahlen müssen. Um diese gesellschaftliche Arbeit attraktiver zu machen, müsse man einen Bonus schaffen, erklärte Aras (Donnerstagabend) im Südwestrundfunk. Es gehe darum, beispielsweise einen Betrag von 3.000 bis 4.000 Euro im Jahr vom Brutto-Einkommen im Hauptberuf bei der Steuer absetzen zu können, so die Grünen-Politikerin. Vereine und Ehrenamt seien systemrelevant für Demokratie und Gesellschaft in Deutschland.
Die Landtagspräsidentin ist selbst Steuerberaterin. Sie wies darauf hin, dass der Bund für eine solche Entlastung tätig werden müsste. “Eigentlich müssen wir alle, die Drähte zum Bund haben, darauf einwirken, dass diese Idee aufgegriffen wird”, so Aras. Sie forderte eine parteiübergreifende Initiative der Politik für das Ehrenamt. Denn dort erbrächten zahlreiche Menschen einen unglaublich großen Einsatz.
Bislang dürfen laut SWR Ehrenamtliche von Vereinen bis zu 840 Euro im Jahr als Aufwandspauschale annehmen, ohne dafür Sozialabgaben oder Steuern zahlen zu müssen. Die neue Bundesregierung plane eine Erhöhung auf 960 Euro.