Bergamt gibt grünes Licht für Zuschütten des Bergwerks Gorleben
Das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat grünes Licht für das Zuschütten des Gorlebener Erkundungsbergwerks gegeben. Die Behörde ließ am Freitag den neuen Hauptbetriebsplan für das Bergwerk zu. „Damit ist der Weg frei für die geplante Verfüllung der Grubenbaue“, sagte LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. Die Zulassung eines neuen Hauptbetriebsplans war nötig geworden, da der aktuelle zum Jahresende ausläuft.
Der unterirdische Gorlebener Salzstock war jahrzehntelang als einziger Standort auf seine Eignung als Atommüllendlager geprüft worden. Im September 2020 schied Gorleben aus dem Suchverfahren aus. Der Betreiber des Bergwerks, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), erhielt im September 2021 vom Bund den Auftrag zur Schließung und Verfüllung der Schachtanlage.
In der Folgezeit ließ die BGE zwar Maschinen und den größten Teil des Sicherheitszaunes um das Bergwerk entfernen. Die für den Sommer 2024 angekündigte Verfüllung der Schächte erfolgte jedoch zunächst nicht. Atomkraftgegner vermuteten hinter der Verzögerung politisches Kalkül, um die Option für ein Endlager in Gorleben doch offenzuhalten. Mehrere Landräte und Politiker aus Bayern forderten zudem, den hochradioaktiven Atommüll in Gorleben einzulagern.
Mit Zulassung des neuen Hauptbetriebsplans sei jetzt unter anderem geplant, große Teile des Salzes, das bei der Anlage des Bergwerks in den 1980er Jahren aus dem Untergrund geholt wurde, wieder in die Grubenräume zurückzubringen, erklärte das LBEG. Das Salz liegt etwa einen Kilometer vom Bergwerk entfernt auf einer großen Halde.
Umweltschützer aus dem Wendland zeigten sich über die Ankündigung des LBEG erleichtert. „Wir haben mächtig Druck gemacht“, sagte Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. „Wir erwarten, dass es noch in diesem Jahr losgeht.“