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Beratungsverein Donum vitae erhält mehr Geld aus Bundeshaushalt

Die Union will ein Signal setzen. Sie setzt im Haushaltsausschuss des Bundestags durch, dass Donum vitae mehr Geld für die Schwangerenberatung erhält. Damit solle die Pluralität der Beratungslandschaft gesichert werden.

Der von Katholiken gegründete Schwangerenberatungsverein Donum vitae erhält künftig deutlich mehr Mittel aus dem Bundeshaushalt. Der Haushaltsausschuss des Bundestags beschloss eine Erhöhung der Mittel von bislang rund 600.000 Euro um 700.000 Euro.

Wie der Bundestag am Freitag weiter mitteilte, werden im Etat des Bundesfamilienministeriums 6,53 Millionen Euro für “Zuschüsse und Leistungen zur Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit sowie für den Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt” eingeplant. Das sind 700.000 Euro mehr, als im Regierungsentwurf vorgesehen. Mit diesen 700.000 Euro werde die Arbeit von Donum vitae unterstützt, der deutschlandweit Schwangerschaftskonfliktberatung anbietet.

Die CDU-Haushaltspolitikerin Melanie Bernstein erklärte, durch die Beschlüsse “werden wir Einseitigkeit aufbrechen und Rechtssicherheit herstellen”. Mit höheren Zuschüssen für Donum vitae stärke die Union die erforderliche Pluralität in der Beratungslandschaft. “Die bisherige Unwucht bei den Anbietern der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt wird so ausgeglichen.”

Der Bundesvorsitzende von Donum vitae, Olaf Tyllack, erklärte am Freitag in Bonn, die erhöhte Förderung sei ein klares Zeichen für die politische Wertschätzung der Arbeit der Donum-Vitae-Beratungsstellen. Die zusätzlichen finanziellen Mittel sollten insbesondere für die Gestaltung von Zukunftsaufgaben wie den Ausbau der digitalen Beratung genutzt werden.

Seit mehr als 25 Jahren ist Donum vitae einer der größten Träger in der psychosozialen Beratung und Begleitung von Frauen, Männern und Familien in allen Fragen zu Sexualität, Familienplanung, Schwangerschaft und Geburt. Bundesweit gibt es mehr als 200 Beratungsstellen in dreizehn Bundesländern, die sich nach eigenen Angaben “auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes” für den Schutz des ungeborenen Lebens und für die Würde von Frau, Mann und Kind einsetzen. Die rund 320 Beraterinnen und Berater bieten auch psychosoziale Beratung bei Pränataldiagnostik oder bei unerfülltem Kinderwunsch an.

Donum vitae (Geschenk des Lebens) war 1999 von prominenten Katholiken, darunter Norbert Blüm, Wolfgang Thierse, Bernhard Vogel, Erwin Teufel und Annette Schavan, gegründet worden. Sie reagierten darauf, dass Papst Johannes Paul II. den Ausstieg der katholischen deutschen Bischöfe aus der gesetzlichen Schwangerenkonfliktberatung verfügt hatte. Der Verein ist staatlich anerkannt und stellt die für einen Schwangerschaftsabbruch notwendigen Beratungsscheine aus. Durch diesen Schein sah der Papst das Zeugnis der Kirche für den Lebensschutz verdunkelt.