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Beratungsstelle: Zahl obdachloser Frauen steigt rasant

Immer mehr Frauen in Niedersachsen sind nach Angaben der Zentralen Beratungsstelle Niedersachsen (ZBS) wohnungslos. Innerhalb von fünf Jahren stieg die Zahl der Besucherinnen von Tagesaufenthalten für Obdachlose von 4.054 auf 5.721. „Und das ist nur das Hellfeld, das Dunkelfeld ist deutlich größer“, sagte ZBS-Referentin Gudrun Herrmann-Glöde am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Rande einer Fachtagung in Hannover. Die ZBS hat im Auftrag des Sozialministeriums die Koordination der Hilfen für Menschen in Wohnungsnot übernommen.

Die Zahlen stammen aus einem Statistik-Bericht zur Lage von Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten in Niedersachsen, den die ZBS gemeinsam mit Diakonie und Caritas Anfang nächsten Jahres vorlegen will. Der Anteil von Frauen unter der zuletzt deutlich gestiegenen Zahl Wohnungsloser insgesamt kletterte demnach im Zeitraum von 2020 bis 2025 von 25,6 auf 30,2 Prozent. „Tendenz weiter steigend“, sagte Herrmann-Glöde, die auch Referentin für Wohnungslosigkeit bei der Diakonie in Niedersachsen ist. Sie forderte eine flächendeckende Versorgung „von Frauen für wohnungslose Frauen“ im gesamten Bundesland.