Bentele: Zu wenig Sportangebote für Menschen mit Behinderung

Sie war eine erfolgreiche Teilnehmerin bei den Paralympischen Spielen: Verena Bentele. Sie hat einen Wunsch für Wettkämpfe und das Training von Menschen mit Behinderung.

Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, hat ein zu geringes Sportangebot für Menschen mit Behinderung kritisiert. Die Hälfte dieser Menschen habe keinen Zugang zu entsprechenden Angeboten, sagte Bentele der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. “Wir kommen aus einem System, in dem Menschen mit Behinderung in getrennten Schulen gelernt und in getrennten Werkstätten gearbeitet haben.”

Vielen Sportvereinen fehle das Wissen um die Bedürfnisse und die Möglichkeiten von Menschen mit Behinderung, so die frühere Teilnehmerin an den Paralympischen Spielen. Viele Menschen mit Behinderung trauten sich nicht, in Sportvereine zu gehen – da helfe nur Ermutigung. “Ich war als Jugendliche in einem großen Leichtathletikverein mit einer eigenen Trainingsgruppe für Menschen, die schlecht oder gar nicht sehen konnten, die zumindest gleichzeitig, wenn auch nicht gemeinsam, mit der allgemeinen Trainingsgruppe trainiert hat. Da wurde dann wenigstens gesehen, wie wir mit Begleitläufer 100-Meter-Sprints machen konnten.”

Bentele sprach sich dafür aus, dass Training oder Wettkämpfe zusammen und nicht nur gleichzeitig stattfinden. “Große Sportvereine wie Bayer Leverkusen fördern den paralympischen Sport sehr und dort wird auch teils gemeinsam trainiert.” Im Zusammenhang mit einem Mangel an Sportangeboten sei die Frage manchmal, ob eine nötige Assistenz bezahlt werde. “Zudem ist es eine zusätzliche Aufgabe für Ehrenamtliche, die sehr eingespannt sind im Trainings- und Wettkampfbetrieb.”