Beißwenger: Bayern setzt bei Afrikapolitik auf die Kirche

Als „bayerischer Außenminister“ kümmert sich Eric Beißwenger um die internationalen Beziehungen des Freistaats. Dabei spielt auch Afrika eine große Rolle. Warum kirchliche Organisationen für ihn wichtige Partner sind.

 Bayerns Staatsregierung schätzt in Sachen Hilfe für Afrika kirchliche Organisationen als zuverlässliche Ansprechpartner in den jeweiligen Ländern. Dies erklärte der Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales, Eric Beißwenger (CSU), in einem am Dienstag veröffentlichten Gespräch mit dem katholischen Hilfswerk missio München. Die Zusammenarbeit habe sich über die Jahre und auch über eventuelle Regimewechsel hinaus bewährt.

Den Vertretern kirchlicher Einrichtungen gehe es nicht darum, eine Regierung zu stützen, sagte der Minister. Sie seien vielmehr Partner vor Ort, verlässlich und beständig. Vor allem hätten die Organisationen Zugang zur Bevölkerung, „den wir ja häufig so nicht haben“. Beißwenger erinnerte daran, dass das Christentum gerade in den Ländern Afrikas sehr stark sei. „Und die Kirchen helfen auch nicht nur den Christen, sondern allen Menschen.“

Der Standort Addis Abeba für das vor fünf Jahren vom Freistaat eröffnete bayerische Büro sei bewusst gewählt worden, erläuterte der Minister. So gehe es darum, sich der Vernetzung mit Äthiopien zu widmen und mit ganz Afrika. Denn in der äthiopischen Hauptstadt sei auch der Sitz der Afrikanischen Union. Ihm gehe es um Hilfe zur Selbsthilfe, bekannte Beißwenger. „Wenn wir uns nicht um die Menschen kümmern, machen sich die Menschen auf den Weg zu uns.“ Bayern sei weltweit tätig und versuche auch Demokratiebewegungen zu fördern.