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Beirat der Gedenkstätten-Stiftung warnt vor Einschnitten

Der Beirat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten schlägt vor dem Hintergrund geplanter finanzieller Kürzungen Alarm. In einem am Montag in Dresden veröffentlichten „Notruf“ erklärte der Beirat, dass die Existenz der gesamten sächsischen Gedenk- und Erinnerungslandschaft bedroht sei. Im laufenden Jahr soll laut Beirat der Etat der Stiftung im Vergleich zu 2024 um rund zehn Prozent reduziert sowie 2026 auf der Höhe von 2024 fortgeschrieben werden.

Neuere Aufgaben wie die Übernahme der Gedenkstätte Großschweidnitz in die direkte Trägerschaft und der beiden Gedenkstätten Hoheneck und Kaßberg in die institutionelle Förderung seien so kaum zu stemmen, hieß es. Hinzu kämen tarifbedingt gestiegene Personalkosten. Der Entwurf des sächsischen Doppelhaushalts 2025/2026 liegt derzeit zur Beratung im Landtag.

Der Beirat fordert in seinem „Notruf“ eine „adäquate Finanzierung“ der sächsischen Gedenkstätten. Die beabsichtigte Kürzung werde insbesondere bei den freien Trägern um ein Vielfaches durchschlagen, hieß es. Damit würden „Strukturen nachhaltig zerstört und der Fortbestand von Gedenkstätten, Archiven und Aufarbeitungsinitiativen in freier Trägerschaft akut bedroht“.

Wegen der vorläufigen Haushaltsführung laufe die Tätigkeit der Geschäftsstelle, der sieben stiftungseigenen Einrichtungen sowie der freien Träger von Gedenkstätten und Aufarbeitungsinitiativen im Notbetrieb, hieß es. Längerfristige Schließungen von Gedenkstätten und Archiven konnten laut Beirat zunächst verhindert werden. Die Stiftung unterstützt mehr als zehn Initiativen in freier oder kommunaler Trägerschaft.