Glatteis und Schnee haben am Mittwoch bereits bis zum frühen Nachmittag zu zahlreichen Unfällen geführt. Nicht nur Auto- und Radfahrer müssen besonders vorsichtig fahren, auch für Fußgänger kann der Spazierweg zur Rutschpartie werden. Stürze lassen sich aber vermeiden oder stark abmildern – wenn man sich den Gang von Pinguinen abschaut. Das sagte der Unfallchirurg Christopher Spering, Leiter der Sektion Prävention der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Ähnlich wie die Pinguine sollten Fußgänger bei Glätte ihre Füße nicht abrollen, sondern platt und etwas breitbeinig nach außen aufsetzen, rät Spering. Damit man nicht auf den Hinterkopf oder Rücken falle, wenn es doch zu einem Sturz kommt, empfiehlt er zudem einen leicht nach vorne gebeugten Oberkörper. Dieser watschelnde Pinguin-Gang sei zwar nicht der eleganteste: “Aber lieber etwas doof aussehen als später in der Notaufnahme liegen”, so der Unfallchirurg von der Universitätsmedizin Göttingen.
Pinguin-Gang vermeidet Instabilität
Beim normalen Abrollen der Füße kommt man laut Spering automatisch in eine instabile Gangphase. “Bei Glätte kann man dann besonders schnell wegrutschen”, erklärt der Mediziner. Mit dem nach vorne gebeugten Oberkörper verlege man seinen Körperschwerpunkt nach vorne und unten. Bei einem Sturz sehe man so zudem, wohin man falle und könne sich – im wahrsten Sinne des Wortes besten Fall – noch abrollen.
Wichtig: Die Hände sollten während des Gehens nicht in den Jackentaschen stecken. Am besten sei es, sich entlang des Weges festzuhalten, zum Beispiel an Zäunen oder Ampeln, empfiehlt Spering. Besonders ältere Menschen sollten sich beim Gehen bei anderen unterhaken, die sicherer auf den Füßen seien. “Allererste Präventionsmaßnahme ist aber, gar nicht erst rauszugehen”, betont der Arzt.
Er mahnt außerdem an, dass alle Verkehrsteilnehmer aufeinander Rücksicht nehmen sollten. “Wir müssen den Stress und die Eile herausnehmen. Wir können lieber etwas zu spät kommen als verletzt.”
