Behindertenverbände mahnen Umsetzung von Barrierefreiheit an

Behindertenverbände fordern die Umsetzung von Barrierefreiheit für den Öffentlichen Nahverkehr und bei medizinischer Versorgung. Auch fast 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention würden Menschen mit Behinderungen leider weiterhin auf teils unüberwindbare Hindernisse stoßen, bemängelte die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe NRW am Freitag in Münster anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung (3. Dezember).

Als Beispiele nannte die Landesarbeitsgemeinschaft den öffentlichen Personennahverkehr, die Suche nach barrierefreien medizinischen Behandlungsmöglichkeiten oder einer bedarfsgerechten Wohnung für ein selbstbestimmtes Leben. Der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn mahnte eine bessere Teilhabe für Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben an.

In Nordrhein-Westfalen ist nach Angaben der Landesarbeitsgemeinschaft inzwischen etwa jeder neunte Mensch schwerbehindert. Das seien insgesamt rund 1,9 Millionen Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen.

Die BAG Selbsthilfe und der Deutsche Behindertenrat forderten mehr Barrierefreiheit bei Arztpraxen. Arztpraxen müssten endlich barrierefrei sein, damit das Recht auf freie Arztwahl auch für behinderte Menschen gelte, erklärte der Deutsche Behindertenrat. Derzeit gebe es bundesweit nicht einmal fünf umfassend barrierefreie gynäkologische Praxen.