Das Bonner Beethoven-Haus stellt in einer neuen Sonderausstellung historische Musikinstrumente Skulpturen des Künstlers Jan Karczewski gegenüber. Unter der Überschrift „Tonkunst“ laden ab Donnerstag bis 18. April die Objekte Marczewskis zum genauen Hinsehen und zur spielerischen Auseinandersetzung ein, wie das Museum im Geburtshaus des Komponisten Ludwig van Beethoven am Mittwoch ankündigte. Nur auf den ersten Blick glaube man, Instrumente zu erkennen, um dann festzustellen, dass mit ihnen keine Töne erzeugt werden könne.
„Durch die Neuinterpretation alter Gegenstände, die Jan Karczewski für seine Kunst verwendet, tritt an die Stelle ihrer ursprüngliche Funktion eine neue Ästhetik“, erläuterte Nicole Kämpken, Leiterin des Museums Beethoven-Haus. Erst auf den zweiten Blick enthülle sich etwas Absurdes oder Witziges.
Spielbar sind hingegen alle historischen Instrumente, die der Dürener Sammler Josef Zimmermann (1881-1976) zusammengetragen hat. Nach seinem Tod ging die Sammlung zunächst als Dauerleihgabe, 1981 dann als Schenkung an das Beethoven-Haus. Zimmermann trug im Wesentlichen Blasinstrumente von 1600 bis 1900 zusammen, darunter etliche aus der Beethovenzeit. „Wir zeigen besonders aufwändig gefertigte und für uns heute teilweise kurios wirkende Einzelstücke aus dieser Sammlung, die mit den Skulpturen von Jan Karczewski auf wundersame Weise harmonieren“, erklärte Julia Ronge, Kustodin der Sammlungen des Beethoven-Hauses.
Der Künstler Jan Karczewski, geboren 1956 und aufgewachsen in Warschau, lebt seit Anfang der 1980er Jahre in Bonn. Er war langjähriger Mitarbeiter der Bundeskunsthalle.
Ludwig van Beethoven wurde wahrscheinlich am 16. Dezember 1770 in Bonn geboren, er starb am 26. März 1827 in Wien. Beethoven begann seine künstlerische Karriere bereits im Kindesalter als Pianist, Organist und Bratschist der Bonner Hofkapelle und lebte später in Wien. Beethoven gilt als Hauptvertreter der späten Wiener Klassik und Wegbereiter der Romantik.