Bedford-Strohm: Kirchenpartnerschaft ist „kleine Wundergeschichte“

Seit 70 Jahren sind Kirchengemeinden aus Mecklenburg-Vorpommern und Bayern partnerschaftlich verbunden. Das ist Grund genug für eine Feier.

Landesbischöfe unter sich: Gerhard Ulrich (li.) und Heinrich Bedford-Strohm
Landesbischöfe unter sich: Gerhard Ulrich (li.) und Heinrich Bedford-StrohmChristian Meyer / Kirchenkreis

Rostock. Als "kleine Wundergeschichte" hat der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm die Kirchenpartnerschaft zwischen der mecklenburgischen und der bayerischen Kirche bezeichnet. In seiner Predigt am Sonntag in der Rostocker Universitätskirche verwies er auf die Beständigkeit der 70-jährigen Partnerschaft "durch Revolutionen und Kirchenvereinigungen hindurch". Die bayerische Landeskirche mit ihren rund 2,5 Millionen Mitgliedern erhalte immer wieder Impulse aus den Erfahrungen der mecklenburgischen Partnerkirche, die zeigen, "dass man auch mit vergleichsweise wenigen Kirchenmitgliedern ausstrahlungsstark Kirche sein kann". 
Das 70-jährige Bestehen ihrer Kirchenpartnerschaft feiern die Protestanten in Bayern und Mecklenburg in diesem Jahr mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen. Den Auftakt machte eine Begegnung der beiden Kirchenleitungen am Wochenende in Rostock. Bei ihrem Treffen hatten die Delegationen eine Bilanz des Reformationsjubiläums gezogen und über Perspektiven für die Zukunft beraten. Außerdem standen Exkursionen zu Kirchengemeinden auf dem Programm.

Sehnsucht nach Freiheit gestärkt

Der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn hatte in seinem Grußwort zu Beginn des Gottesdienstes der bayerischen Landeskirche für die Partnerschaft gedankt: "Lasst es Euch noch einmal sagen, was es uns bedeutet hat in den Jahren der DDR", so von Maltzahn. Die Begegnungen hätten gestärkt "und unsere Sehnsucht nach einer freiheitlichen Gesellschaft beflügelt". Der Schweriner Bischof hält am Pfingstmontag die Predigt bei dem traditionellen bayerischen Kirchentag auf dem Hesselberg.
Die Partnerschaft zwischen Bayern und Mecklenburg besteht seit 1948. Seit Jahrzehnten arbeiteten bayerische Theologen in Mecklenburg, ein mecklenburgischer Pastor wechselte auf eine Stelle nach Bayern. Mehr als 30 Kirchengemeinden in Bayern und in Mecklenburg sind partnerschaftlich miteinander verbunden. Diese Zahl lag vor dem Fall der Mauer deutlich höher: Nach 1961 hatte fast jede mecklenburgische Kirchengemeinde eine Partnergemeinde in Bayern. (epd)