Der Beauftragte der sächsischen Landesregierung für das Jüdische Leben, Thomas Feist, hat anlässlich des nationalen israelischen Holocaust-Gedenktags Jom Haschoah am 24. April zum Schutz jüdischen Lebens aufgerufen. Das Gedenken an die Schoah sei nicht nur eine Erinnerung an das Vergangene, sondern auch eine Verpflichtung für die Gegenwart und Zukunft, erklärte Feist am Mittwoch in Dresden: „Gerade in Zeiten, in denen Judenhass wieder offen zutage tritt, müssen wir in Sachsen konsequent und entschieden gegen jeden Antisemitismus vorgehen.“
Feist betonte, die Auseinandersetzung mit dem Vermächtnis der Opfer der Schoah sei essenzieller Bestandteil der demokratischen Kultur. Sachsen setze sich aktiv für eine lebendige jüdische Gemeinschaft ein. Bildungsangebote zur Aufarbeitung der Schoah würden gestärkt und der interreligiöse Dialog gefördert: „Denn Erinnern heißt nicht nur Bewahren, sondern auch Handeln in der Gegenwart.“
Das Gedenken an den millionenfachen Mord an Juden im Nationalsozialismus führe nicht nur zu einer tiefen Solidarität mit Jüdinnen und Juden in Deutschland und weltweit, sondern auch zu einer unmissverständlichen Unterstützung Israels, erklärte Feist.
Der Gedenktag erinnert an den Beginn des Warschauer Ghetto-Aufstandes im April 1943 gegen die deutschen Besatzer. Wegen des jüdischen Kalenders variiert das Datum von Jom Haschoah. Der Gedenktag liegt immer um den 19. April herum, dem Beginn des Ghetto-Aufstandes vor 82 Jahren. Eingeführt wurde er 1951 in Israel, wo an dem Tag in Erinnerung an die Holocaust-Opfer für Minuten der Verkehr zum Erliegen kommt.