Bayern unterstützt Pflegende mit eigenen Programmen

Wer andere Menschen pflegt, muss selbst stabil bleiben. Um dies zu gewährleisten, setzt der Freistaat auf Prävention. Entsprechende Angebote sollen pflegende Angehörige wie auch hauptberufliche Pflegekräfte stärken.

Der Freistaat Bayern investiert knapp 18 Millionen Euro in Angebote zur Unterstützung pflegender Angehöriger und hauptberuflicher Pflegekräfte. Insgesamt würden bis zu 8.300 solcher Maßnahmen gefördert, wie die Staatskanzlei am Dienstag bekanntgab. Mehr als 100 Fachstellen böten für pflegende Angehörige Entlastungsangebote und psychosoziale Beratung an. Sie sollen helfen, Stresssituationen besser zu bewältigen und die Herausforderungen der Pflege strukturiert anzugehen.

Zudem hält der Freistaat sogenannte Resilienzmaßnahmen für Pflegekräfte und Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen und der Eingliederungshilfe vor. Ziel sei es, physische und psychische Ressourcen zu verbessern sowie das Wohlbefinden und die Gesundheit der Pflegekräfte zu stärken. Dazu zählten jeweils zweitägige Resilienztrainings und Teamcoachings zur Stressbewältigung für bis zu acht Personen je Gruppe.

Um auf verlässliche Dienstpläne in der Pflege hinzuwirken, fördert Bayern den Angaben zufolge außerdem bereits 33 Modellprojekte zur Erprobung von Springerkonzepten in der Langzeitpflege. Weiter setze man sich dafür ein, dass die Pflegenden nicht durch unnötige Dokumentationsarbeit belastet würden. Dazu arbeiteten das Gesundheitsministerium, das Landesamt für Pflege, der Medizinische Dienst Bayern und die Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht in der „Initiative Klartext Pflegedokumentation“ (IKP) zusammen.

Die IKP wird laut Ankündigung allen bayerischen Einrichtungen auf einer Homepage abgestimmte Informationen zur Pflegedokumentation zur Verfügung stellen. Damit sollen überbordende Dokumentationen in der eigenen Einrichtung identifiziert und abgebaut werden können. Auf der Internetseite sei zudem geplant, einen Fakten-Check Pflegedokumentation zu veröffentlichen.