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Bayern startet neues Info-Portal gegen Verschwörungstheorien

Desinformation kann das Vertrauen in staatliche Institutionen zerstören, wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagt. Dagegen soll eine neue Internetplattform helfen. Nutzer können an ihr mitwirken.

Stimmt das wirklich? Um bei zweifelhaften Informationen eine Antwort auf diese Frage zu geben, bietet Bayern das neue Informationsportal “_Gelogen?! Lass dich nicht manipulieren” an. Die Internetseite lass-dich-nicht-manipulieren.de soll über die Gefahren von Desinformation und Verschwörungstheorien informieren. Das sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch in München.

Herrmann erklärte, noch nie sei es so leicht gewesen, in die Irre geführt zu werden, wie heute. “Mit unserem neuen Portal bieten wir Tipps zum Erkennen und Strategien für den Umgang mit Desinformation und Verschwörungstheorien genauso wie Beispiele, Definitionen und Erklärungen zu psychologischen Effekten.” Denn Desinformation könne das Vertrauen in staatliche Institutionen und demokratische Prozesse zerstören. Zunehmend setzten fremde Staaten Desinformation gezielt ein, um Einfluss in Deutschland zu nehmen. “Mit unserem Portal wollen wir die Gesellschaft resilienter machen und an jeden Einzelnen appellieren: Lassen Sie sich nicht manipulieren.”

Die neue Plattform und ihre Wirksamkeit werden laut Mitteilung wissenschaftlich begleitet. Verantwortlich dafür sei ein Team aus Forscherinnen und Forschern der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Goethe-Universität Frankfurt und der Frankfurt School of Finance & Management.

Die Leiterin dieses Teams, Alicia von Schenk, sagte: “Mit diesem Informationsportal testen wir einen neuen Ansatz zur Prävention von Desinformation, der an der Wurzel ansetzt – bei unseren kognitiven Verzerrungen und der Art, wie wir Informationen verarbeiten. Statt Falschmeldungen nur zu kennzeichnen, wollen wir verstehen, warum Menschen diesen Glauben schenken und wie man dem vorbeugen kann.” Über ein Banner auf der Seite könnten Nutzer an der Studie teilnehmen, so einen wertvollen Beitrag zur Wissenschaft leisten und dafür auch eine Aufwandsentschädigung erhalten.