Die bayerische evangelische Landeskirche will sich weiterhin für eine humane Migrationspolitik einsetzen. „Eine verlässliche Migrationspolitik muss humanitären Schutz sichern, die Belastbarkeit der Kommunen berücksichtigen und Migration nachvollziehbar steuern“, heißt es in einem aktuellen Positionspapier des bayerischen Landeskirchenrats mit dem Titel „Migration, Zusammenhalt und Verantwortung“. Die aktuelle gesellschaftliche Diskussion über das Thema Flucht und Migration nehme man besorgt wahr, teilte die Landeskirche am Dienstag mit.
Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt seien christliche Grundwerte. Die Landeskirche sei in Bayern beheimatet, verstehe sich aber auch als Teil der weltweiten Christenheit: „Wir sind verbunden mit den Menschen vor Ort und offen für jene, die hier eine neue Heimat suchen“, heißt es im Positionspapier. Die Würde jedes Menschen gelte auch für jene, „die in Sorge und Angst zu uns kommen“. Migration sei Teil der menschlichen Geschichte und gehöre zur gesellschaftlichen Realität.
Gleichzeitig sehe die Landeskirche die Herausforderungen, vor denen viele Kommunen stünden und forderte eine koordinierte Migrationspolitik. Sie setzt sich für sichere, aber durchlässige Außengrenzen, legale Arbeitsmigration und gezielte Integrationsmaßnahmen ein. Bildung, Arbeitsmarktintegration und psychosoziale Unterstützung seien entscheidend für gesellschaftlichen Frieden und Zusammenhalt.
Die Landeskirche fordert in ihrem Positionspapier einen differenzierten Blick auf das Thema Flucht und Migration und plädiert für einen sachlichen Dialog: „Wir setzen auf Gesprächsformate, die Sorgen ernst nehmen, aber auch Perspektiven aufzeigen. Angst darf nicht der Hauptkompass politischer Entscheidungen sein.“
Der Landeskirchenrat ist eines der vier kirchenleitenden Organe in der bayerischen Landeskirche. Das Gremium setzt sich zusammen aus dem Landesbischof, den Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleitern im Landeskirchenamt sowie den Regionalbischöfinnen und Regionalbischöfen aus den Kirchenkreisen. (0922/18.03.2025)