Die Bayerische Akademie der Wissenschaften hat sich gegen Rechtsextremismus und der Demokratiefeindlichkeit positioniert. In einer am Freitag in München veröffentlichten Stellungnahme unter dem Titel “Nie wieder ist jetzt!” heißt es: “Wir sehen es als unsere Verantwortung an, für eine offene Gesellschaft, für Freiheit und für Vielfalt einzustehen.” Die Verteidigung dieser Werte sowie die Verurteilung rechtspopulistischen Handelns seien nicht nur eine moralische Haltung. Es gehe auch darum, freie Forschung und Lehre zu sichern.
“Wir setzen uns gemeinsam für einen wertschätzenden und toleranten Umgang in Universitäten und Forschungsinstituten ein. Damit tragen wir unseren Teil zu einer demokratischen Gesellschaft bei.” Die Akademie appellierte an alle Bildungseinrichtungen, sich des Privilegs einer offenen Gesellschaft bewusst zu sein und dies weiterzuvermitteln. “Alle müssen sich verantwortlich fühlen, jeglicher Einschränkung der Menschenwürde entgegenzutreten.”
Unterzeichnet haben die Stellungnahme mehr als 150 Persönlichkeiten. Darunter finden sich Herzog Franz von Bayern, die Soziologin Jutta Allmendinger, der Theologe und Philosoph Heiner Bielefeldt, der Professor für Jüdische Geschichte, Michael Brenner, der Theologe Gunther Wenz, der Historiker Heinrich August Winkler und die Direktorin des NS-Dokumentationszentrums in München, Mirjam Zadoff.
Die 1759 gegründete Bayerische Akademie der Wissenschaften ist die nach eigenen Angaben größte und eine der ältesten Akademien in Deutschland. Als Gelehrtengesellschaft sieht sie sich als Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik seit mehr als 250 Jahren verpflichtet.