Bauernverband gegen Mehrwertsteuer von 19 Prozent für Fleisch

Derzeit wird auf tierische Produkte nur eine Mehrwertsteuer in Höhe von 7 Prozent erhoben. Eine Zukunftskommission will das ändern – zu Gunsten des Tierwohls. Eine Erhöhung auf 19 Prozent lehnen die Bauern aber ab.

Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied hat einer Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent für Fleisch eine Absage erteilt. Er sagte der Düsseldorfer “Rheinischen Post” (Samstag): “Unsere Position ist klar: Mit uns wird es keine Erhöhung der Mehrwertsteuer für Fleisch auf 19 Prozent geben. Wirtschaftlich schlechter gestellte Familien würden sich dann das eine oder andere Fleischstück nicht mehr leisten können.”

Zugleich betonte Rukwied, man sei kompromissbereit, um Tierwohl finanzieren zu können. “Eine Mehrwertsteuererhöhung um zwei oder drei Prozent würden wir mittragen. Als Anschub für noch mehr Tierwohl.” Auch einer Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro, wie vom Kanzler angeregt, lehnte der Bauernpräsident ab. “Wir zahlen ungefähr das doppelte an Mindestlohn wie in Spanien. Die Wettbewerbsfähigkeit bei arbeitsintensiven Kulturen wie etwa Spargel ist bereits deutlich zurückgegangen.” 15 Euro Mindestlohn würden eine Erosion der arbeitsintensiven Kulturen bedeuten.

Rukwied machte die Ampel dafür verantwortlich, dass bei der Europawahl viele Landwirte AfD gewählt hätten. “Bei den Bauern ist es nicht anders als bei der Generation Z – der Prozentsatz derer, die AfD wählen, ist stark gestiegen. Da sind die Zukunftsängste mit ausschlaggebend.” Er setze alles daran, dass die Bauernschaft in der demokratischen Mitte bleibe. “Aber entscheidend ist, dass die Bundesregierung den Menschen wieder zuhört und für diese auch Politik macht.”