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Bau und Fall der Berliner Mauer

Bis zum Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 starben mindestens 140 Menschen nach Fluchtversuchen oder bei anderen Zwischenfällen an den Sperranlagen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die Staatspartei SED mit Unterstützung der sowjetischen Besatzungsmacht in Ostdeutschland eine Diktatur errichtet. Große Teile der Bevölkerung waren mit dem neuen System nicht einverstanden. Unmut über steigende Normen oder die schlechte Versorgungslage entlud sich etwa bei Massenprotesten am 17. Juni 1953, die brutal niedergeschlagen wurden.

Bei der wachsenden Fluchtbewegung aus der DDR vermischten sich politische, wirtschaftliche und persönliche Motive. Bis zum August 1961 hatte die DDR nach Erkenntnissen der Stiftung Berliner Mauer ein Sechstel ihrer Bevölkerung verloren, mindestens vier Millionen Menschen. Viele flohen über die noch offenen Sektorengrenzen in Berlin.

Im August 1961 begann die SED, die Grenzen rings um West-Berlin zunächst mit Stacheldraht und wenige Tage später mit Mauern endgültig abzuriegeln. Bis 1989 wurde das Grenzregime immer weiter perfektioniert. In der Aneinanderreihung von Hinterlandmauer, Signalzaun, Flächensperren, Postenweg, Sperrgraben und Grenzmauer war die Grenze quasi unüberwindbar.

Trotzdem gab es immer wieder Fluchtversuche, nur wenige glückten. Zwischen 1961 und 1989 wurden laut Stiftung allein an der Berliner Mauer 91 der 140 Todesopfer von DDR-Grenzsoldaten erschossen. Bei den meisten von ihnen handelte es sich um Flüchtende. Das letzte Todesopfer war am 5. Februar 1989 der 20-jährige Chris Gueffroy.

Auch an der innerdeutschen Grenze errichtete die DDR ab dem 13. August 1961 auf einer Länge von knapp 1.400 Kilometern hermetisch abgeriegelte Grenzanlagen. Fluchtversuche endeten häufig tödlich. Eine präzise Zahl der Todesopfer an der innerdeutschen Grenze gibt es nicht. Schätzungen gehen von 260 Toten aus.

Mit innenpolitischen Veränderungen in der Sowjetunion änderte sich in den späten 1980er Jahren im gesamten Ostblock die Lage. Die SED verweigerte sich Reformen. Zunehmende Massenproteste im Herbst 1989 zwangen das DDR-Regime zum Handeln. Nach der fehlerhaften Bekanntgabe eines neuen Reisegesetzes durch SED-Politbüromitglied Günter Schabowski fiel die Berliner Mauer am 9. November 1989.