In Mecklenburg-Vorpommern war 2021 mehr als jede dritte Erwerbsperson (36,4 Prozent) psychisch erkrankt. Mit dem Alter steige das Risiko einer seelischen Erkrankung, teilte die Barmer-Krankenkasse am Donnerstag mit. So habe es unter den 50- bis 64-jährigen Erwerbspersonen bei 41,7 Prozent Hinweise auf eine psychische Krankheit gegeben. Häufigster Grund für eine Krankschreibung mit psychischer Diagnose waren Depressionen. Suchterkrankungen spielten in MV deutlich stärker als in anderen Regionen Deutschlands eine Rolle. Die Kasse berief sich auf Daten des aktuellen Barmer-Gesundheitsreports.
Bei rund 65.000 der mehr als 273.000 betroffenen Beschäftigten im Alter zwischen 15 und 64 Jahren zog die seelische Erkrankung den Angaben zufolge eine Arbeitsunfähigkeit nach sich. Eine Krankschreibung mit psychischer Diagnose dauerte im Schnitt 43 Tage.
Eine Depression wurde bei knapp 13 Prozent der Erwerbstätigen in MV erstmalig diagnostiziert bzw. es wurde eine wiederkehrende Depression festgestellt. 10,6 Prozent der Beschäftigten waren von Schmerz- und Belastungsstörungen betroffen. Alkoholsucht wurde bei 2,8 Prozent der männlichen und damit viermal häufiger als bei weiblichen Beschäftigten diagnostiziert. Unter den 60- bis 64-jährigen Männern litten sogar 5,7 Prozent an Alkoholsucht.
Barmer-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach sagte: „Oft leisten gerade ältere Beschäftigte durch ihre Erfahrung und ihr Wissen einen wertvollen Beitrag zum Erfolg eines Unternehmens. Damit Mitarbeitende bis ins höhere Alter gesund und motiviert bleiben, sind gesundheitsfördernde Strukturen in jedem Betrieb unerlässlich.“