Baerbock auf Klimagipfel: Sind noch lange nicht bei gutem Ergebnis

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich enttäuscht über den bisherigen Stand der Verhandlungen beim Weltklimagipfel in Baku geäußert. Die Verhandlungstexte seien gerade bei wichtigen Fragen wie der Klimafinanzierung und Anpassung sowie der Emissionsminderung „noch lange nicht da, wo wir sie für ein gutes Klima-Ergebnis brauchen“, sagte Baerbock am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Es werde in den nächsten Tagen noch ein „extrem steiniger Weg“, sagte Baerbock. Es gehe nun darum, dass alle Seiten konstruktiv mitarbeiteten – „und auch die Präsidentschaft ihre Rolle mit mehr klimapolitischem Ehrgeiz wahrnimmt“.

Man werde nicht zulassen, dass der Text im Vergleich zu Dubai verwässert oder verschlechtert werde, betonte die Grünen-Politikerin. Beim Klimagipfel in Dubai hatten sich die Staaten vergangenes Jahr auf die Abkehr von fossilen Brennstoffen geeinigt. In den jüngsten Beschlussentwürfen in Baku wird zwar an einzelnen Stellen darauf Bezug genommen. In den Texten finden sich aber noch viele mögliche Optionen.

Auch bei dem wohl wichtigsten Thema der Verhandlungen, den Klimahilfen für Entwicklungsländer, waren wenige Stunden vor dem für Freitag vorgesehenen Konferenzende noch zentrale Fragen offen. Die Entwicklungsländer fordern deutlich mehr Geld als die bisher von den Industriestaaten zugesagten 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Aserbaidschan ist wegen der großen wirtschaftlichen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen als Gastgeber der Klimakonferenz umstritten. Präsident Ilham Aliyev hatte Öl und Gas zum Beginn der Konferenz bei einer Rede als „Geschenk Gottes“ bezeichnet.