Anlässlich des 85. Jahrestages der Reichspogromnacht hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schleswig-Holstein eine klare Gegenwehr gegenüber erstarkendem und offen gelebtem Antisemitismus in Deutschland gefordert. „Gedanken, die lange Zeit nur hinter vorgehaltener Hand geäußert wurden, werden heute wieder offen ausgesprochen. Oft genug werden aus Worten auch Taten“, sagte AWO-Präsidiumsvorsitzender Wolfgang Baasch laut Mitteilung am Donnerstag. Daher mahne die AWO Schleswig-Holstein eindringlich davor, den Rotstift bei der Demokratieförderung anzusetzen.
„Demokratie entsteht nicht von selbst. Wer Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung und Rassismus bekämpfen will, muss in Demokratie investieren“, sagte Baasch. Bei den Novemberpogromen vor 85 Jahren gingen die Nationalsozialisten mit offener Gewalt gegen die jüdische Minderheit vor. Höhepunkt war die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Es brannten Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet und jüdische Bürger misshandelt und getötet.